Freitag, Juni 24, 2005

Sommer, Sonne, Sonnenschein...

Der Sommer ist grade mal ein paar Tage alt und schon hat er mit voller Wucht zugeschlagen. Anscheinend auch in einigen Köpfen ansonsten harmloser Mitmenschen.

Nichts ahnend fährt man da zum Einkaufen (wann wird endlich der sich-selbst-füllende Kühlschrank serienmäßig eingeführt?), stolpert über kleine Kinder in knappen T-Shirts und noch knapperen Hosen, deren Eltern das Wort "Sonnencreme" höchstens aus der Werbung zu kennen scheinen und trotzdem nichts in der Richtung unternehmen, sieht am Straßenrand alles andere als gutgebaute Bauarbeiter denen der Schweiß in ungefähr der gleichen Geschwindigkeit vom nicht-vorhandenen (und auch nicht bedeckten...*urgh*) Waschbrettbauch rinnt, wie eben jenen Kindern das Eis aus der Waffel fließt und auf der Kleidung unbescholtener Passanten ein neues Zuhause findet. "Darf ich da mal durch?" und - zack! - hat man einen wunderhübschen, sich langsam in die Klamotte fressenden Schokoladeneisfleck auf dem brandneuen Shirt (Vanilleeis ginge ja auch viel zu einfach wieder raus...).

Hat man sich dann durch die klimatisierten (und deshalb gut gefüllten) Einkaufszentren gekämpft, macht man sich auf den beschwerlichen Weg über den von der sengenden Sonne beschienenen Parkplatz in der Hoffnung doch noch ein Fitzelchen Schatten im Bereich des eigenen Autos zu finden (wunschdenken...auf welchem Parkplatz gibt es Bäume, die so platziert sind, dass man auch nur ein Auto im Schatten unterbringen könnte?). Wenn beim Näherkommen sämtliche Hoffnungen in dieser Richtung zerschlagen werden und die Suche nach dem Autoschlüssel beginnt, erwachen im Hinterkopf die Ängste, sich am Anschnallgurt, am Anschnaller selbst, am Lenkrad oder auch schlicht und einfach am Sitz edle Körperteile zu verbrennen. Auch die fehlende Klimaanlage wird in diesen Fällen schmerzlich vermisst; also nix wie ran an die Kurbeln und alle Fenster bis ins Bodenblech versenken. Sind die Einkäufe einigermaßen hitzesicher in Kühltaschen, -boxen, -tüten verstaut, kann die Fahrt beginnen.
Nichts ist schlimmer, als bei diesem Wetter an einer Ampel halten zu müssen. Fuß rauf auf's Gas und jede Grünphase bis ins dunkelrot-grüne ausnutzen, ansonsten ist es kaum möglich langsam aufkeimenden Halluzinationen zu entgehen. Da sieht man dann plötzlich Menschen (sehr) gesetzeren Alters mit Fubu-Caps und Flip-Flops, aber den unvermeidlichen Schiesser-Feinripp-Hemden, bewaffnet mit allem, was man für einen gelungenen Nachmittag im Freibad benötigt, an den Zebra-Streifen warten (ich grübele immer noch, ob ich DAS vorhin wirklich gesehen hab...).
Kommt man dann ausgelaugt am Zielort an, erkennt man mit einem zufälligen Blick auf sein, sich im Autolack spiegelnden Antlitz, dass kein "Make-up Artist" der Welt in der Lage sein wird, die anstehenden Renovierungsarbeiten einigermaßen zufriedenstellend auszuführen. Betritt man das Gebäude wird man mit angemessener Schadenfreude empfangen: "Warste einkaufen, oder was? Schön blöd...bei DEM Wetter!" *grrrrrrrrrrrrrrr*

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